Cecilia aus der Siedlung Acauã ist heute eine sichtbare Stimme im Kampf um Landrechte und Geschlechtergerechtigkeit in Nordostbrasilien. Ihre Geschichte beginnt mit einem Menschen, der sie früh gesehen, ermutigt und begleitet hat: Pater Beda.
“Ich war etwa zehn Jahre alt, als ich Pater Beda zum ersten Mal begegnete. Unsere Familie war in einen Landkonflikt verwickelt. Zwei Deutsche, die uns begleiteten, wurden verhaftet – eine dramatische Situation, die letztlich Bewegung in den Kampf brachte. Damals lernten wir Beda kennen, der durch seine Kontakte in Deutschland half. Er unterstützte unsere Gemeinschaft – und wurde einer der ersten, der die Arbeit der CPT in Cajazeiras mittrug. Ich erinnere mich noch gut:
Wir waren zu siebt – meine Eltern, fünf Kinder, ohne Besitz, ohne Perspektive. Heute haben wir ein Zuhause. Etwas zu essen. Vor allem aber haben wir eine Gemeinschaft, die sich für Gerechtigkeit einsetzt. Und ich habe meinen Weg gefunden – durch einen Samen, den Beda in mir gepflanzt hat.
Ich durfte ihn begleiten, bei Reisen, Gesprächen, Feiern. Ich erhielt von ihm meine Erstkommunion. Seine Worte trage ich bis heute in mir. Besonders, wenn er sagte:
„Was träumst du, Mädchen?“
Er stellte diese Frage nicht nur mir. Er stellte sie uns allen. Und er half, dass aus unseren Träumen Wirklichkeit wurde. Pater Beda kam jedes Mal in unsere Siedlung, wo wir die neu erworbenen Häuser segneten und er hielt immer eine Predigt. Eines der Dinge, die er sagte, war: „Junge, komm her. Mädchen, komm her. Sag mir eins: Wo ist dein Vater? Wo ist deine Mutter? Wo sind deine Geschwister?“ Die stellten sie ihm vor und er fuhr fort: „Seht ihr, ihr müsst das bewahren- eure Familie hier. Ihr habt Familien und das ist sehr wichtig, denn in den Gemeinden, die ich in den Städten und Vororten besuche, ist das nicht immer so. Wenn ich einen Jungen rufe, zeigt er mir weder seinen Vater noch seine Mutter. Und er wird sagen, dass sein Vater im Gefängnis ist oder dass sein Vater getötet wurde oder dass seine Brüder in einer schwierigen Situation sind. Hier auf dem Land, ist ein Ort, an dem Familien ein Leben in Würde führen können.“
Beda wusste:
„Das Schwerste, was Mütter tragen, sind leere Töpfe.“
Sein Blick war klar – auf Armut, Ungerechtigkeit und besonders auf die Rolle der Frauen. Er wusste: Wer Frauen stärkt, verändert ganze Gemeinschaften. Auch deshalb unterstützte er von Anfang an gezielt Frauenorganisationen – lange, bevor das ein politisches Thema war.
„Ein Traum wird Wirklichkeit, wenn man Menschen begegnet und Orte findet, an denen er wachsen kann.“ – Cecilia
Heute darf ich das weitertragen:
Ich bin Cecilia, Koordinatorin der regionalen CPT, gesetzliche Vertreterin des Instituto Frei Beda, ehemalige Vorständin im Netzwerk SoliVida. Und ich vertrete unsere Arbeit im Nationalen Forum zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen auf dem Land.
Wir kämpfen weiter – mit Hoffnung, mit Mut, mit vielen anderen!
Und mit einem Erbe, das nicht vergeht:
Beda war einer, der Träume in Wirklichkeit verwandelte. Wenn es Wunder gibt, dann war er eines. Er hat viele, viele Wunder vollbracht. Seine Ideologie war einfach:
Eine Welt mit Gerechtigkeit.”
Spendenkonto
IBAN: DE51400602650022444200
Darlehenskasse Münster
Im August jährt sich der Tod unseres Gründers und Wegbegleiters Pater Beda zum zehnten Mal. Oft sprach er:
„Habt keine Angst, ihr seid nicht allein. Lasst uns nach vorne schauen.“
Heute – zehn Jahre später – dürfen wir dankbar sagen:
Wir schauen nach vorne. Gemeinsam mit euch.
Die Geschichte von Cecilia findet sich auch in unserer Sommerspendenkampagne. Sie ist ein Beispiel dafür, wie Pater Bedas Tun bis heute Leben verändert und unsere Partnerorganisationen es schaffen, gemeinsam mit uns, Bedas Vision einer gerechteren Welt weiterzutragen.
Dafür brauchen sie unsere Unterstützung. Insgesamt benötigen wir allein in den kommenden drei Monaten 78.000,00 Euro.
Im zweiten Halbjahr stehen viele wichtige Aufgaben in diesen vier zentralen Bereichen an:
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Hier findet ihr das Anschreiben: