Schwester Henriqueta Cavalcante - bereits seit einigen Jahren Partnerin des Aktionskreises, arbeit für die Brasilianische Bischofs-konferenz (CNBB) in der Region Nord 2 in Belém und ist insbesondere in der Diözese Marajó im Bundesstaat Pará aktiv. Dort ist sie unermüdlich unterwegs in den kleinen Pfarreien an den Flussrändern und besucht die Gemeinden um ein Bewusstsein zu schaffen für den Schutz der Kinder und Jugendlichen gegen sexuellen Missbrauch, Gewalt und Menschenhandel. – Jetzt wurde sie von Papst Franziskus zur Mitarbeit an der Amazonas-Bischofssynode eingeladen, um Zeugnis über ihre Arbeit abzugeben.
Sofort am ersten Tag der Synode, am Montag, 7.10. konnte Schwester Henriqueta sich persönlich mit Papst Franziskus austauschen. –
Zusammen mit den wenigen anderen Frauen auf der Synode kämpfen sie nun um ein Stimmrecht, dass bisher nur den Bischöfen und Kardinälen gewährt wird. Und neben der Bedeutung des Amazonas’ für das
Weltklima, der Suche nach neuen Wegen und neuen Kriterien zur Zulassung zum Priesteramt, soll auch das Frauen-Diakonat diskutiert werden. Schwester Henriqueta erzählte uns, dass sie bereit dazu
wäre. Die Fragen über den Umgang mit den vielen Menschenrechtsverletzungen im Amazonasgebiet und die Rolle der Kirche in diesem Zusammenhang, wurde bereits in den ersten Tagen erörtert. Und immer
wieder steht im Raum: "Die Eucharistie sei der Höhepunkt des Glaubens. Der Zölibat könne daher nicht darüber gestellt werden", so Bischof Erwin Kräutler vom Xingú/PA.
Dies war Grund genug, für unseren Geschäftsführer Udo Lohoff für drei Tage zu Beginn der Synode Schwester Henriqueta in Rom aufzusuchen. Gleichzeitig war es Gelegenheit ins Gespräch zu kommen mit Pater Michael Heinz, Leiter der Aktion Adveniat, Bischof Erwin Kräutler, der emeritierte Bischof der brasilianischen Diözese Xingu, mit dem Bischof Evaristo Spengler von der Prälatur Marajó/PA oder auch mit dem Vize-Präsidenten der brasilianischen Bischofskonferenz (CNBB) Dom Mário Antônio da Silva, Bischof der Amazonas-Diözese Roraima. Weiter kam es zu einer Begegnung mit unserem Freund und Partner Bischof Dom Johannes Bahlmann aus Óbidos, gebürtig aus Visbek (Oldenb. Münsterland), der sich u.a. bereit erklärt hat, für die deutsche Ausgabe der Vaticannews ein Tagebuch aus und von der Synode zu schreiben. Sehr interessant und informativ, hier nachzulesen, z.B. Tag 4: Die Frauen.
Unsere Mitarbeiterinnen Maria Detert und Ivonita Alves nutzten auch ihre private Rom-Reise, um etwas den Geist der Amazonas-Synode zu spüren und natürlich auch, um unsere Freundin Henriqueta zu treffen und mit ihr Aktuelles auszutauschen. Wir sind ja alle engagiert im Netzwerk „SoliVida“, dem Zusammenschluss aller 30 Partnerinstitutionen des Aktionskreises Pater Beda. Für Ende Oktober hatte Henriqueta ihre Teilnahme am nächsten großen Netzwerktreffen bereits zugesagt, aber die Einladung vom Papst hat natürlich Vorrang. Schwester Henriqueta versprach, den gerade erstellten Flyer des Netzwerkes unter den Synoden-Teilnehmer zu verteilen, mit dem passenden Titel: „Alles ist miteinander verbunden“. An konkreten Projektbeispielen wird hier aufgezeigt, wie Natur und Mensch zusammenspielen müssen, so wie es der Papst ja auch in seiner Enzyklika „Laudato Si“ anmahnt.
Mit den Fotos hier, findet man Eindrücke dieses Netzwerkens, dieser Begegnungen so lebendig und aktuell in Rom.
Weitere Informationen auch auf dem Blog von Misereor:
https://blog.misereor.de/2019/10/09/amazonien-synode-ein-pakt-fuer-indigene-und-mutter-erde/
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