Unser Freund Franz Schoo ist aktuell zu Besuch bei der Turma do Flau in Recife. Er begleitete die Vertreter*innen unser Partnerorganisation bei einer Demonstration gegen die Restriktionen von Donald Trump und berichtet von seinen Erfahrungen:
"Die vom US-Präsidenten Donald Trump angekündigte Erhöhung des Importzolles von 50 Prozent auf Waren aus Brasilien - vor allem auf wichtige Exportgüter wie Erdöl, Metalle, Kaffee, Soja und Orangensaft - lösten in Rio de Janeiro und São Paulo große Protestwellen aus; aber auch in Recife im Nordosten und entlud sich der Protest von Tausenden gegen die politisch motivierten Zölle von Donald Trump. Dieser begründete die Erhöhung der Zölle mit der angeblich "politisch motivierten Verfolgung" des Ex-Präsidenten Bolsonaro, dem wegen eines mutmaßlichen Putschversuches nach der Wahlniederlage 2022 gegen Lula bis zu 40 Jahre Haft drohen.
Am vergangenen Mittwoch hatte die USA bereits Sanktionen gegen den Richter des obersten Gerichtshofes Moraes wegen "rechtswidriger Hexenjagd" gegen Bolsonaro angekündigt. Die Massenproteste in Brasilien wenden sich demzufolge gegen den Druck auf die brasilianische Justiz und schließlich gegen den Angriff der US-Regierung auf die Demokratie in Brasilien, was sich auch in den Spruchbändern ausdrückte - u.a. "Brasilien gehört den Brasilianern".
In Recife nahm eine Abordnung unserer Partnerorganisation "Turma do Flau" an der Protestveranstaltung teil. Für mich als Ausländer war es eine besondere Erfahrung, an der Demonstration teilzunehmen. Ich bewundere den auf brasilianische Weise zum Ausdruck gebrachten Protest - das Verbrennen amerikanischer Puppen am Ende der Demonstration passte meiner Meinung nach allerdings nicht in dieses Bild."