Wir von Casa Menina Mulher (CMM), einer sozialen Organisation mit Sitz in Recife, Pernambuco, glauben, dass jedes Mädchen und jede Frau das Recht hat, zu träumen, zu gestalten und sich auszudrücken.
Die Teilnahmen an der Ausstellung „Ausdruck von Freiheit“ war für die von uns unterstützten Jugendlichen ein Meilenstein der Hoffnung und Widerstandsfähigkeit. Sie wurde vom Freedom Fund in Zusammenarbeit finanziert und mit dem Institut Aliança, dem Kollektiv Mulher Vida, dem Frauenzentrum „Centro das Mulheres do Cabo“ und dem "Casa Menina Mulher" realisiert.
Insgesamt nahmen 66 Jugendliche zwischen 11 und 18 Jahren teil, unterstützt von etwa 20 Pädagogen, Technikern und Kommunikatoren der vier beteiligten Organisationen. Die Workshops wurden mit großem Engagement von Pädagoginnen wie Leila (Kunst und Therapie) und Micheline (kreatives Malen) durchgeführt, die vom Team der Casa Menina Mulher eng begleitet wurden.
Die Ausstellung war eine Idee, die von den Organisationen selbst stammt. Wir wollten, dass die Erfahrungen der Mädchen in Kunst umgesetzt werden – als Spiegelbild dessen, was im Laufe des Projekts erarbeitet wurde. Da wir im Bereich der Gewaltprävention tätig sind, verstehen wir, dass Kunst Wege zur Neubewertung und Überwindung der Situationen der Verletzlichkeit eröffnen kann, mit denen die Mädchen täglich konfrontiert sind.
Jedes Gemälde ist das Ergebnis eines kollektiven Prozesses: Keine Leinwand wurde von einem einzigen Mädchen gemalt, sondern von vielen Händen, im Dialog, im Zuhören und in der Akzeptanz.
Es ist Werk, das den Schmerz, aber auch die Stärke dieser Jugendlichen sichtbar macht – Mädchen, die in Workshops, Diskussionsgruppen und pädagogischer Begleitung lernen, ihre Geschichten neu zu schreiben und sich als Rechtssubjekte zu erkennen.
Ein Projekt, das Mut und Kreativität vereint
Für viele von ihnen war der erste Kontakt mit der Malerei auch der erste Schritt, über sich selbst zu sprechen, Erinnerungen aufzuarbeiten und ihre Stärke wiederzuentdecken.
Jede Farbe, jede Linie und jedes Symbol drückt den Wunsch nach einer anderen Zukunft aus – frei von Gewalt, Ausbeutung und Ausgrenzung.
Lebensverändernde Wirkung
Dieses Projekt ist mehr als eine Ausstellung, es ist ein Prozess der Selbstbestimmung. Die beteiligten jungen Frauen begannen, ihre Erfahrungen mit neuen Augen zu sehen: Sie verstanden, dass sie nicht allein sind und dass ihre Stimmen die Kraft haben, andere Mädchen auf der ganzen Welt zu inspirieren. Indem sie ihre Gemälde in der Ausstellung sehen, erkennen sie sich selbst als Protagonistinnen ihrer eigenen Geschichten – und das verändert alles.
Ein Bekenntnis zur Freiheit
Für uns von der Casa Menina Mulher ist die Teilnahme an „Expression of Freedom“ eine Bestätigung dessen, woran wir seit Beginn glauben: Freiheit ist ein unverhandelbares Recht und muss auf jede erdenkliche Weise gelebt werden – auch durch Kunst.
Wir werden diesen Mädchen weiterhin zur Seite stehen und ihnen helfen, ihren Weg mit Würde, Mut und Liebe neu zu gestalten.
Jedes Werk ist ein Samenkorn der Hoffnung.
Und aus dieser Hoffnung entsteht die Zukunft, die wir uns wünschen.
Internationale Anerkennung
Die Ausstellung „Ausdruck der Freiheit“ überschritt Grenzen.
Zunächst gab es Ausstellungen in Brasilien, wo sie durch verschiedene Orte tourte. Dann kamen auch
Ausstellungen weltweit hinzu.
„Ausdruck der Freiheit“ bekräftigt die Macht der Kunst als Instrument des sozialen Wandels.In Brasilien wurden die Werke ausgestellt:
• im Abolitionsmuseum in Recife, Pernambuco, im August 2024;
• im Rathaus von Recife, in einer ergänzenden Ausstellung;
• in weiteren Kulturräumen in den Städten, in denen die beteiligten Organisationen tätig sind.
Im Ausland wurde die Ausstellung in folgenden Orten präsentiert:
• London (Vereinigtes Königreich) in der Freedom Fund Gallery anlässlich des Internationalen Tages gegen Menschenhandel (30. Juli);
• Dhaka (Bangladesch) mit Werken von Mädchen unterschiedlicher Herkunft und Kultur.
Diese internationale Anerkennung sorgte für mehr Reichweite der Stimmen der Jugendlichen und zeigte, dass ihre Geschichten weit über die Ländergrenzen hinaus Resonanz finden. Die Aktion vereinte Mädchen aus Brasilien, dem Vereinigten Königreich und Bangladesch in einer gemeinsamen Botschaft von Freiheit und Widerstand.
Schätzungen zufolge haben bereits über 5.000 Menschen die nationale und internationale Ausstellung besucht.