"Nur wenn Kinder ihre Rechte kennen, können sie diese einfordern", sagte Pater Beda.
Unsere Partnerorganisation AFG in Cabedelo hat als Kinder- und Jugendinstitution ein Projekt zu den Menschenrechten durchgeführt. Über zwei Monate wurden verschiedenste Angebote zu einzelnen Rechten gemeinsam unter die Lupe genommen.
Themen waren beispielsweise Gesundheit, gewaltfreies Leben, Kindheit, Hilfesysteme (wie Beratungsstellen und das Jugendamt). Verschiedene Angebote, Expeditionen und Vorträge waren Teil dieser Wochen. So gingen einige Kinder beispielweise der Frage nach, wie man "In Würde altert". Sie besuchten dafür ein Altenwohnheim in Cabedelo. Das Pflegeheim arbeitet auf Spendenbasis. Jedes Kind war aufgerufen, eine kleine Sachspende zu organisieren und mitzubringen, zum Beispiel eine Zahnbürste und Zahnpasta.
Ziel bei der AFG und all unseren Partnerorganisationen, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, ist es, dass die Kinder mündige Bürgerinnen und Bürger werden. Sie sollen ermutigt werden: ihren Weg zu finden, kritische Fragen zu stellen, ihre Rechte zu kennen und dafür zu kämpfen und zu verstehen, dass diese Rechte allen Menschen zustehen.
Die Antwort, wie man dieses vielfältige Projekt abschließen könnte, fanden die AFG im Kinder- und Jugendgesetz (KJG) selbst: „Artikel 4 garantiert jedem Kind und Jugendlichen das Recht auf Zugang zu Kultur. Warum also nicht das Projekt mit einem Moment beenden, in dem dieses Recht praktisch erfahrbar wird?“ erläutert uns Esthevao von der AFG.
So endete das Projekt mit der Kunst- und Kulturveranstaltung: „Lebendige Menschenrechte“. Eine Veranstaltung, an der Kinder und Jugendliche ihre Werke ausstellen, ihre Meinung äußern und zeigen konnten, wie das Recht auf Kultur gelebt werden kann.
Neben einer Ausstellung der Ergebnisse durch Plakate, erhielt das Publikum Eindrücke der Erkenntnisse in verschiedenen Aufführungen von Theater, Tanz und Impulsen. Außerdem gab es einen Onlinevortrag zur Bedeutung der Menschenrechten von Pierre vom Menschenrechtszentrum Nova Iguaçu (RJ) und einen Beitrag vom Kinderschutzdienst zur Rolle des Kinderschutzrats bei der Verteidigung der Rechte von Kindern und Jugendlichen. Schließlich fasste eine der Teilnehmerinnen die gesamte Projekterfahrung poetisch und einfühlsam zusammen.
Bei der Abschlussveranstaltung gab es z.B. auch eine Snackbar und einen Charity-Verkauf, mit dem Spenden für die Weltkinderwoche gesammelt wurden. Insgesamt waren rund 150 Personen vor Ort und haben damit ein Zeichen der Wertschätzung für die Kultur und der konkreten Erfahrung der Menschenrechte gesetzt. Es war eine öffentliche Veranstaltung, zu der Ratsmitglieder, kommunale Institutionen, Schulen, Familien und lokale Führungspersönlichkeiten kamen.
Die Veranstaltung stärkte nicht nur das kritische Bewusstsein der Kinder und machte die Arbeit des Vereins sichtbar, sondern öffnete auch Türen. Die Kinder wurden eingeladen, im Rahmen der Nationalen Konferenz für Kinder und Jugendliche in João Pessoa aufzutreten und das im Projekt erarbeitete Wissen, die Kunst und ihre Stimme mitzunehmen.
Das Projekt „Lebendige Menschenrechte“ hat das Potenzial eine Bewegung für politische Bildung zu sein, die in jedem teilnehmenden Kind und Jugendlichen Bewusstsein, Respekt und Freiheit sät und die Gesellschaft verändern kann.
Ein tolles Beispiel für die umfassenden und wirkungsorientierten Angebote in den Organisationen.