In den nächsten Tagen nehmen wir euch mit auf die Insel-Marajó. Sie ist mit 48.000 m² so groß wie die Schweiz und die größte Flussinsel der Welt. Bei Belem am südlichen Mündungsarm des Amazonas grenzt sie im Nordosten an den offenen Atlantik. Wir begleiten hier die Arbeit von Schwester Marie Henriqueta. Sie ist die Leiterin des Instituts Dom Luís Azcona, einer Partnerorganisation des Netzwerks SoliVida, die sich seit über 27 Jahren für die Menschenrechte in der Region einsetzt.
Diese Insel gemeinsam mit ihr zu besuchen, ist ein echtes Eintauchen in die Lebensrealität der Menschen auf Marajó. Wir begleiten Schwester Henriqueta bei ihrer intensiven Arbeit, bei der sie den Menschen zuhört und sie miteinander vernetzt. Sie ist für sie in den lokalen Gemeinden und Institutionen präsent. Zwischen Fähren, Straßen und Begegnungen erleben wir eine Arbeit, die auch nach Jahrzehnten noch die Kraft und Dringlichkeit eines Neuanfangs in sich trägt.
Es ist eine Arbeit, die über die bloße Anprangerung hinausgeht. Es handelt sich um politische und soziale Intervention, die Leben rettet und Strukturen der Gewalt, Vernachlässigung und Unsichtbarkeit bekämpft. Gleichzeitig ist es ein Weg, der mit Sensibilität und Entschlossenheit beschritten wird und insbesondere die schwächsten Bevölkerungsgruppen erreicht.
Trotz schmerzlicher Nachrichten und einer von Herausforderungen geprägten Lage ist Marajó auch ein Ort der Hoffnung, des Widerstands und des Wandels. Und Henriquetas Präsenz symbolisiert genau das: eine starke Führungspersönlichkeit, die Respekt einflößt und unermüdlich für eine gerechtere Zukunft kämpft.
Wir dürfen sie begleiten. Wir nehmen euch mit, berichten und schicken Bilder von unseren Erlebnissen und Begegnungen vor Ort.