Am 19. März 2020, als die ersten zwei Corona-Fälle in Haiti bestätigt wurden, verbot die Regierung Haitis jegliche Ansammlung von mehr als 10 Personen, rief den sanitären Notstand aus und verkündete eine Ausgangssperre ab 20 Uhr. Alle Schulen und Kirchen wurden geschlossen. Arbeitsplätze im öffentlichen und privaten Bereich wurden gesperrt, ausser Geschäfte, die für die Grundversorgung notwendig sind. Ebenso wurden die zwei internationalen Flughäfen geschlossen, ausser für einige Flüge nach Cuba und in die USA. Ebenso wurde die Grenze zu der Dominikanischen Republik geschlossen.
Auch unsere Schule „Stiftung Johannes Paul II“ musste geschlossen werden. Von einem auf den anderen tag mussten so 350 Schülerinnen und Schüler und 35 Lehrerinnen und Lehrer Zuhause bleiben. Seither müssen wir grundsätzlich, gemeinsam mit den 12 Internats-Schülerinnen in Quarantäne leben.
Auf dem Hof waren die Bauarbeiten schon zu 90% abgeschlossen, aber das Leben muss ja irgendwie weitergehen. Jeden Tag fahre ich früh zum Hof. Wir müssen das Landstück für die Anpflanzung von Bananenstauden entsprechend vorbereiten. Das dauert schon mal den kompletten Tag unter brennender Sonne. Wir müssen von der Leitung immer sehr präsent sein auf dem Hof. Die Arbeiter sind noch nicht mit der modernen Landwirtschaft vertraut. Dort gibt es immer etwas, was schnell schief laufen kann. Mein Bruder Jean Marc muss z.Zt. jeden Tag zum Krankenhaus (15km schlechte Wegestrecke Richtung Dominikanische Republik) weil eines der Mädchen aus dem Internat krank war und dort behandelt wird. Die Frau, die sich eigentlich um die Mädchen kümmert, musste wegen Coronavirus-Infizierung erst jetzt nach Hause geschickt werden.
Bei uns zu Hause und im Internat müssen wir alle schon vor der Pandemie vorsichtig sein und alle offizielle Regeln folgen. In Haiti aber machen nicht alle Leute mit, besonders die armen Menschen, die von ihrer selbständigen, alltäglichen Arbeit -ohne staatliche Hilfe- überleben müssen. Die Regierung hat bisher die versprochene Hilfe nicht ausgezahlt.
Die Regierung in Haiti hat Millionen USD durch eine Firma des Schwagers des ehemaligen Präsidenten (auch unter Korruptionsverdacht) für Gesundheitsgeräte nach China bezahlt, aber ohne Erfolg. Für
12 Millionen Haitianer gab es 600.000 Anforderungen für Coronatest in den zwei einzigen offiziellen Test-Zentren Haitis. Bis heute, am 28. Mai wurden lediglich 3.400 Test durchgeführt und 1.320
Infizierte, 34 Tote und 21 Geheilte gezählt.
Die überwiegende Mehrheit der öffentlichen und privaten Krankenhäuser akzeptieren nicht einmal die Aufnahme der Patienten mit COVID-19-Verdacht. Aus diesem Grunde verstecken sich die meisten Patienten mit den bekannten Symptomen zu Hause und suchen Hilfe durch traditionelle ausgemachte Tees, mit Ingwer, Knoblauch und Blättern. Tatsächlich fürchtet sich die Bevölkerung vor der Pandemie, ohne Schutz, ohne Unterstützung und ohne Hoffnung.
Helfen auch Sie mit, dass die erste große Not gelindert werden kann. Pastor Roy schreibt, telefoniert und steht mit uns im Kontakt. Er, sein Bruder Jean Marc und das gesamte Team wollen helfen, dort wo Hilfe benötigt wird. Die Menschen brauchen Nahrung und sauberes Trinkwasser.
Die Projektgebäude sind nur leicht beschädigt, aber die Bevölkerung im Umkreis ist, wie alle Menschen in ganz Haiti, schwer getroffen. Sie klopfen auch an die Tür des Projektes "Stiftung Johannes Paul II."- Deshalb hat der Aktionskreis Pater Beda außerhalb der regelmäßigen monatlichen Förderung 5.000 € Soforthilfe dem Projektpartner geschickt, damit die größte Not gelindert werden kann. Die Mittel sind jedoch aus dem Topf der Projekt-Unterhaltskosten finanziert worden, in der Hoffnung, dass sich Spender finden, die mithelfen werden.
Helfen Sie mit Ihrer Spende!
Spendenkonto: Aktionskreis Pater Beda
Stichwort Haiti
DKM - Darlehenskasse Münster
IBAN: DE51 4006 0265 0022 4442 00
BIC: GENODEM1DKM
Nach dem Hurrikan: Haiti braucht Hilfe
Auf dem Land fällt regional bis zu 80 % der Ernte aus, so dass neben Trinkwassermangel Hungersnöte drohen.
Obdachlosigkeit, Hunger und Seuchengefahr!
Eine Woche nach dem Durchzug des Hurrikans «Matthew» mit Windgeschwindigkeiten bis zu 250 Kilometern pro Stunde lässt sich eine vorläufige Bilanz der jüngsten Katastrophe ziehen. Sie ist wie erwartet gravierender, als die ersten offiziellen Meldungen andeuteten.
500 000 Kinder in akuter Not
Auch wenn sichere Zahlen noch immer fehlen, muss – wenn auch die abgelegensten Gebiete erfasst sind – mit über 1000 Todesopfern und einem Mehrfachen davon an Verletzten gerechnet werden. Mindestens 350 000 Personen sind laut Schätzungen der Regierung obdachlos geworden; die Hilfswerke schätzen, dass eine halbe Million Kinder in akuter Not ist.
Zerstörerische Auswirkungen durch den Hurrikan Matthew in Haiti
Nach den Berichten von Pastor Roy, die uns nun endlich erreichten, haben in Jacmel und näherer Umgebung die Menschen dort das Unwetter überlebt. Durch die gute Vorsorge im Projektgelände der Stiftung „Johannes Paul II.“ kam es nur zu Sachschäden. Trotzdem sind nun die Sorgen bei Pastor Roy und seinem Bruder Jean Marc riesengroß.
Hier Fotos von Pastor Roy und einige Zeilen, die er uns per Whatsapp nun aus Jacmel geschickt hat:
„Im Gegensatz zur armen Bevölkerung hier, hatten wir die Möglichkeit, Vorsorge zu treffen. Einige Bäume wurden gefällt und die Fenster mit Brettern gesichert. Es konnte dadurch verhindert werden, dass der Sturm in die Gebäude gelangt und durch den gewaltigen Druck in der Lage ist, die Dächer abzuheben, wie es ja auch in weitläufigen Regionen geschehen ist. An einer Stelle sind Bäume des Nachbargrundstücks auf unsere Grenzmauer gefallen und haben diese beschädigt.
Seit knapp einem Jahr bewirtschaften wir ja einen großen Obst- und Gemüsehof, der zur Ernährung und zum Unterhalt des Projektes erheblich beiträgt. Dieser Hof liegt etwas außerhalb der Stadt und wurde dem Erdboden gleich gemacht. Das ist nun unser größtes Problem. Wir müssen von vorne anfangen, die Bananen z.B. warfen gerade die erste Ernte ab, alles ist zerstört. Und wie man sich vorstellen kann, schießen die Preise für Lebensmittel durch die große Knappheit in die Höhe und dies wird uns noch lange begleiten.
Unsere mühsam aufgebaute Struktur für den Projektalltag ist dadurch nicht mehr vorhanden. Für viele Menschen geht es vor Ort erst einmal darum, zu überleben. Das prägt natürlich auch unser Handeln. Immer mehr Menschen kommen zum Projekt und bitten uns um Hilfe in ihrer Not. – Am Montag (10.10.) soll der Unterricht wieder starten, nachdem in dieser Woche natürlich alles geschlossen war. Jedoch können über 30 unserer Schülerinnen und Schüler wohl am Montag noch nicht wieder am Unterricht teilnehmen, da eine Verbindungsstraße komplett weggeschwemmt wurde. Der Fluß in unserer Nähe hier und das Meer haben sich am Sturmtag vermischt. Die Folgen sind nicht absehbar.“
Ohne Zweifel benötigt das Projekt nun kurzfristig unsere besondere Hilfe, Unterstützung und Aufmerksamkeit. Bitte helfen Sie uns dabei.
Weitere Informationen zur Lage in HAITI hier klicken!
Unser Spendenkonto bei der
DKM – Darlehnskasse Münster
Stichwort: Jacmel/Haiti
IBAN: DE51 4006 0265 0022 4442 00
Erlös für Haus in Jacmel
Haitianisches Bilder im Salzbergener Rathaus
Hilfe für Haiti: Die Ausstellung farbenfroher haitianischer Maler in Salzbergen präsentierten (von links) Andreas Kaiser, Jürgen Wienand, Pierre Roy, Sabine Busch-Murray, Ursula Wienand und Dieter Worpenberg.
Salzbergen. Was verbindet Salzbergen und Haiti? Das höchste Gebirge des karibischen Inselstaats, das Massif de la Salle, trägt frei übersetzt den Namen der emsländischen Gemeinde – und viele Salzbergener setzen sich für Haiti ein. Die neue Auflage von „Kunst im Rathaus“ in Salzbergen rückt nun die Menschen eines der ärmsten Länder der Erde näher – mit farbenfrohen und inspirierenden Bildern haitianischer Maler.
Alle Bilder sind zu kaufen. Die Ausstellung, die noch bis zum 2. Mai im Rathaus zu sehen ist, kommt der Spendeninitiative von Pastor Pierre Roy zugute. Der in Salzbergen wirkende Geistliche engagiert sich in seiner karibischen Heimat dafür, dass Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene, insbesondere nach dem verheerenden Erdbeben 2010, wieder eine Lebensperspektive bekommen. Unterstützt wird die Aktion von der Gemeinde Salzbergen, dem 15-köpfigen Aktionskreis „Hilfe für Haiti“ sowie den Initiatoren der „Kunst im Rathaus“-Reihe, den Eheleuten Ursula und Jürgen Wienand von der Galerie „Alte Schule“.
Die Ausstellung trage dazu bei, die Nöte in Haiti nicht aus dem Blick zu verlieren, sagte Bürgermeister Andreas Kaiser während der Ausstellungseröffnung. Daran appellierte auch Pastor Roy: „Die Bilder geben ein haitianisches Lebensgefühl wieder, das geprägt ist von Musik und Tanz, Farbe und Bewegung. Die Bilder erzählen aber auch von Hoffnung und Erwartung.“
Alle ausstellenden Maler aus seiner Heimat haben in den Schulen der namhaften haitianischen Künstler Adams und Casimir gelernt. Der Dank Pastor Roys galt einem für die UN tätigen Diplomaten aus Münster, der alle Originale aus Haiti nach Deutschland überführt hatte, sowie Hans Hoormann, der allen Bildern den passenden Rahmen gab. Abschließend stellte er das im haitianischen Jacmel entstandene Bildungszentrum Johannes Paul II. mit Internat und Waisenhaus vor, das jungen Menschen eine selbstständige Zukunft ermöglicht. Dieter Worpenberg vom Aktionskreis „Hilfe für Haiti“ verwies auf die jährlich neu zu stemmenden laufenden Kosten.
„Die Malerei Haitis repräsentiert eine bunte Mischung der Kulturen“, betonte Laudatorin Sabine Busch-Murray. Die Künstler würden in leuchtenden Farben von den Mythen, der Natur, dem täglichen Leben und den Göttern berichten. In einem Land, in dem mehr als 50 Prozent der Bevölkerung Analphabeten sind, werde die Kultur und Geschichte Haitis nicht über das geschriebene Wort, sondern über das gemalte Bild weitergegeben.
Meppener Tagespost, 20. Februar 2015
Hinweis und Einladung zum Benefizkonzert für das Kinder- u. Jugendförderprojekt von Pater Roy in Jacmel/Haiti. Sonntag, 9. März 2014 um 16:30 Uhr in der St. Cyriakus-Kirche in Salzbergen / Emsland. Veranstaltet vom "Aktionskreis Hilfe für Haiti Salzbergen und Holsten-Bexten".
Zum Programm einfach unten auf die Fotos klicken.